Keine Artikel gefunden…
Wodka oder Vodka? Warum heißt Vodka Wodka?
Im Deutschen wird die Schreibweise Wodka mit W bevorzugt, weil sie unserem Sprachgebrauch entspricht. Außerdem kommt die Schreibweise mit W dem ursprünglichen Namen der Spirituose aus dem Slawischen näher.
Was bedeutet Wodka wörtlich übersetzt?
Die Russen sprechen - abgeleitet von dem Wort woda für Wasser - von wodka und die Polen von wódka als "Wässerchen", weshalb es Sinn macht, dass die Deutsche die Spirituose als Wodka schreiben. Damals hieß sie übrigens "Wutka", an die polnische Aussprache des Wortes angelehnt. Dennoch hat sich im Laufe der Zeit auch die (an die tschechische Aussprache angepasste) Schreibweise mit V eingebürgert. Vodka ist die englische und damit auch die internationale Schreibweise und wird von so manch einem Hersteller bevorzugt. Gemeint ist in jedem Fall dieselbe Spirituose, die mit dem Korn verwandt ist und in Osteuropa ihre Wurzeln hat. Wer hat den Wodka erfunden?
Wann wurde Wodka erfunden? Wo kommt Wodka her?
Eine genaue Jahreszahl ist genauso wenig vorhanden wie ein Erfinder. Es ist genau genommen sogar umstritten, ob denn nun die Russen oder die Polen den Vodka erfunden haben. Es gibt Experten, die davon ausgehen, dass in Polen in Sandomierz erstmals zu Beginn des 15. Jahrhunderts Wodka hergestellt wurde, doch zweifelsfrei belegen lässt sich das nicht. So wird allgemein davon ausgegangen, dass in beiden Ländern und in der gesamte Region die Landwirte im 15. Jahrhundert oder sogar etwas früher mit der Destillation dieser Getreidespirituose begannen. Das war mit dem Überschuss an Roggen verbunden. Er damalige Wodka aus Russland und Polen wurde also nicht aus Weizen gebrannt, sondern aus Roggen. Er soll nur halb so hochprozentig gewesen sein wie der heutige Wodka aus Polen und Russland. Lang war die Herstellung von Wodka an die Genehmigung der Zaren gebunden. Der Getreidewodka wurde ab dem 19. Jahrhundert aufgrund des Kartoffel-Booms in der europäischen Landwirtschaft durch den Kartoffelwodka ersetzt, sodass Russland ein Staatsmonopol für die Produktion von Wodka einführte.Manche nennen in Verbindung mit der Erfindung von Vodka den legendäre Chemiker Dmitri Mendelejew (der ja das Periodensystem entwickelte). Er soll eine Formel für die Wodka-Herstellung in Umlauf gebracht haben und damit den modernen Vodka inspiriert haben. Auch dies ist nicht eindeutig belegt. Was schriftlich erwähnte, etablierte Wodkamarken angeht, so gilt Wyborowa als besonders alter polnischer Wodka, der schon damals exportiert wurde. Russischer Wodka machte ebenfalls Eindruck, wurde jedoch durch den Krieg und die Regierung am Erfolg etwas gehindert. Nach der Oktoberrevolution und dem Herstellungsverbot wanderten diverse Wodka-Hersteller in den Rest von Europa aus und führten dort die Spirituose ein. Die Deutschen, bereits Fans von Kornbrand, fanden rasch Gefallen am Wodka aus Getreide. Der Wodka aus Kartoffeln hingegen etablierte sich erst später und ist hierzulande nach wie vor seltener. Neben dem Getreidevodka und dem Kartoffelvodka gibt es theoretisch noch Vodka aus anderen Rohstoffen wie Melasse. Zu den Ländern mit zahlreichen Wodkamarken bzw. Wodkaherstellern gehören neben Russland und Polen noch die Ukraine und skandinavische Länder wie Schweden. In Deutschland wird ebenfalls Wodka destilliert. Einige andere Länder experimentieren mit Vodka aus Weintrauben, u. a. Frankreich.
Wie wird Wodka hergestellt?
In den osteuropäischen Ländern bevorzugen die Hersteller von Wodka nach wie vor Roggen. Alternativ kommt Weizen zum Einsatz. In Skandinavien wird Winterweizen verarbeitet, wobei manche Länder sich auf Gerste verlassen. Kartoffeln sehen als Rohstoff eine leicht andere Verarbeitung vor, da beim Maischen Enzyme hinzugefügt werden müssen. Bei der Herstellung von Vodka wird der Rohstoff mit Wasser vermischt und in eine Maische verwandelt. Diese wiederum wird Erhitzt, um Zuckermoleküle freizusetzen, und dann zum Gären gebracht. Die Hefe bei dieser Fermentation hilft dabei, den Zucker in Alkohol umzuwandeln. Die hieraus gewonnene Flüssigkeit mit einem niedrigen Alkoholgehalt wird dann in Brennkesseln oder Säulensystemen destilliert.
Wodka: Wie oft destilliert?
Etliche Brennereien setzen auf eine mehrfache Destillation, um ein reines Destillat zu erhalten. Ein Beispiel ist z. B. die schwedische Wodkamarke Absolut mit dem komplizierten Verfahren der Fraktionierung. Anschließend erfolgt eine Filtration. Warum Wodka filtern? Das Filtern verhilft nicht nur zu noch mehr Reinheit, sondern entzieht der Spirituose auch unerwünschte Substanzen wie Fuselöle. Es liefert im Idealfall ein beinahe geschmacksneutrales und weiches Destillat. Zum Filtrieren eigenen sich verschiedene Stoffe wie beispielsweise Holzkohle oder Quarz. Einige Hersteller von Wodka sind experimentierfreudig und nutzen eine Diamant-Filtration oder gar Milch.
Wodka: Was ist drin?
Nach der oft mehrfachen und/oder mehrstufigen Reinigung setzt sich der Vodka mehrheitlich aus Ethylalkohol und Wasser zusammen, wobei er recht viele Kalorien besitzt. Es ist möglich, den Vodka zu aromatisieren. Damit erhält man einen sogenannten Flavoured Vodka. Diese trendige Spirituose wird von vielen Vodkamarken aufgegriffen und eignet sich zum Mixen von Cocktails. Ein fruchtiger Geschmack ist üblich, doch Flavoured Wodka kann auch mit Gewürzen verfeinert oder mit süßen Zutaten angereichert werden. Leicht gesondert hiervon betrachten sollte man den Vodkalikör, denn ein Likör auf der Basis von Wodka ist stets süß und alles andere als neutral.
Wodka: Wie viel Prozent Alkohol?
Der Wodka Alkoholgehalt ist nicht wie z. B. bei Spirituosen wie Rum mit einem Mindestalkoholgehalt verbunden, wobei Vodka traditionell eine Trinkstärke von 40 % vol. aufweist. 37,5 % vol. ist ein übliches Minimum, doch gerade Flavoured Vodka und Vodkalikör sind teilweise noch mildern. Ein Alkoholgehalt von mehr als 45 % vol. ist unüblich.
Wie schmeckt Wodka?
In der Regel gibt sich Wodka recht neutral, unaufdringlich und rund. Man kann beispielsweise Getreidenoten, eine dezente Süße oder eine gewisse Frische vernehmen. Je nachdem, welcher Rohstoff und welches Produktionsverfahren zum Einsatz kamen, gibt es leichte Unterschiede. So ist ein auf Melasse oder Kartoffeln basierender Wodka meist süßer als ein Wodka aus Getreide. Kartoffelwodka kann zudem etwas schwerer erscheinen. Sogar bei den Getreidesorten lassen sich feine Unterschiede bemerken. Roggen mag einen Hauch von Würze beisteuern, während Weizen und Gerste einen milden Charakter verleihen. Weiche, liebliche Wodkas aus Getreide sind üblich, wohingegen einige Produkte einen alkoholischen Beiklang aufweisen oder leicht fruchtig angehaucht sind. In Osteuropa ist es gang und gäbe, die Spirituose mit Kräutern oder Gewürzen zu aromatisieren, wobei der Vodka mit Bisongras hervorsticht. Moderne Flavoured Vodkas sind in allen nur erdenklichen Geschmacksrichtungen erhältlich. Diese Produktkategorie ist darüber hinaus dafür bekannt, manchmal mit der Farbe zu experimentieren.
Warum ist Vodka farblos?
Von Haus aus ist Wodka transparent bzw. klar. Das liegt daran, dass er destilliert und filtriert wird und dass man ihn nicht in einem Holzfass ausbaut. Eine Lagerung würde ihn theoretisch golden bis bräunlich färben. In seltenen Fällen weist Vodka eine helle Farbe aus, die z. B. an natürliche Aromastoffe gekoppelt ist. Noch seltener werden Farbstoffe genutzt, um den Flavoured Vodka so aussehen zu lassen wie die Frucht, die ihm seinen Geschmack verleiht.
Warum riecht Wodka nicht?
Einige Menschen behaupten, dass sie Wodka trinken, weil man am Morgen danach oder noch in derselben Nacht sogar nach vielen Gläsern keine "Fahne" riecht oder weil sie nicht unter einem Kater leiden. Woran liegt es, dass Vodka scheinbar als einzige Spirituose keinen unangenehmen Geruch hinterlässt, wenn man etwas zu tief ins Glas schaut? Und warum verträgt man Vodka scheinbar? Hierbei sollte man wissen, dass es nicht der Alkohol an sich ist, der zu dem üblen Geruch führt. Vielmehr sind es die in den Spirituosen enthaltenen Fuselöle und anderen unerwünschten Stoffe. Eben jene werden dem Wodka so weit wie möglich entzogen, indem er mehrmals destilliert und/oder filtriert wird. Dieser Mangel a Fuselölen führt zum recht neutralen Geruch und kann auch dazu beitragen, dass man nicht so schnell betrunken und verkatert ist wie bei anderen alkoholischen Substanzen. Je reiner die Spirituose ist und je mehr sie sich nur aus Wasser und Ethylalkohol zusammensetzt, desto weniger muss man sich um eine "Alkohol-Fahne" sorgen machen. Reinheit wird beim Vodka außerdem mit Qualität gleichgesetzt. Das ist mit ein Grund, warum äußerst reine Wodkas in der Regel im gehobenen Preissegment anzufinden sind. Ihr Reinheitsgrad wird mitunter sogar angegeben, u. a. in Qualitätsstufen wie Lux.
Mit was Wodka mischen? Warum Wodka trinken, und wie Wodka mischen?
Wodka wird in Bars gern bestellt, weil er dank seiner relativen Neutralität ein Multitalent ist. Er passt zu diversen anderen Spirituosen und nicht alkoholischen Zutaten, sodass es zahlreiche Longdrinks und Cocktails mit Wodka gibt. Ob zu fruchtigen oder süße Komponenten, die Spirituose bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Zu Fruchtsaft (speziell Orangensaft und Zitronensaft) passt Vodka hervorragend. Wodka-Cocktails können dabei simpel sein oder viele Komponenten umfassen. In seinen Heimatländern trinkt man den Vodka bevorzugt zu einer (langen) Mahlzeit, gern zwischen mehreren Gängen oder Speisen. In diesem Fall genießt man ihn pur und bei Zimmertemperatur, wohingegen hierzulande niedrige Temperaturen üblich sind und man nur die wirklich hochwertigen bis luxuriösen Wodkas pur trinkt. Eine Trinktemperatur von 16 und 18 °C macht Sinn, obwohl eiskalter Vodka ebenfalls denkbar ist. In Amerika sind Drinks wie Moscow Mule populär. Wodka Martini und Wodka Tonic sind weitere beliebte Mixgetränke.
Wie Wodka lagern?
Die Haltbarkeit von Wodka ist aufgrund des Alkoholgehalts von rund 40 % vol. ausgesprochen gut. Ungeöffnet kann die dunkel und relativ kühl aufbewahrte Vodkaflasche jahrzehntelang lagern. Es reicht aus, die Wodkaflasche bei Raumtemperatur an einem Ort aufzubewahren, an dem sie nicht direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt ist – stehend, nicht liegend. Auch nach dem Öffnen ist Wodka lang haltbar, sofern der Verschluss dicht ist und keine Luft an das Destillat gelangt.